Beziehungsprobleme
Mit klarem Blick die verschiedenen Aspekte jeder Beziehung zu sehen: Wie beispielsweise ist Macht verteilt, wie Verantwortung? Wo verlaufen Konflikte und was trage ich selbst dazu bei? Kenne ich meine Grenzen und kann sie in Beziehung auch vertreten? Wie höre ich den anderen zu und wie kommuniziere ich selbst? Solche zentralen Fragen, die beileibe nicht nur auf Partnerschaften bezogen sind, lassen sich in professioneller Begleitung beantworten.
Grenzen
Um im Beziehungsgeflecht gut bestehen zu können, sind Grenzen wichtig. Und zwar nicht die Grenzen der anderen, sondern meine eigenen Grenzen! Diese Grenzen sind individuell – schließlich sind es meine! – und sie sind Ausdruck von persönlichen Bedürfnissen.
Eine alte Gestalt-Weisheit lautet: Kontakt entsteht an Grenzen. Erst an dieser Grenze kann ich als Individuum einem anderen begegnen. Wo es keine Grenzen gibt, ist auch kein Platz für Individualität. Dann entsteht Konfluenz, also der Zustand, nachdem in einen schwarzen Kaffee Milch geschüttet und kräftig umgerührt wurde: eine braune Brühe.
Wer dagegen seine Grenzen kennt und sie ernst nimmt, wird sicherlich nicht konfliktarm leben. Aber er wird zufriedener und mit sich im Einklang leben.
Kommunikation
Es geht nicht anders: Ein Leben in Beziehung sorgt für Konflikte. Denn es prallen unterschiedliche Bedürfnisse, Wünsche oder Abneigungen aufeinander, die untereinander ausgehandelt werden müssen.
Für dieses Aushandeln ist klare Kommunikation wichtig. Damit meine ich nicht Befehl-und-Gehorsam vom Kasernenhof, sondern ein In-Beziehung-gehen. Gutes Miteinander-reden zeichnet sich dadurch aus, dass die Gesprächspartner sich aufeinander einschwingen – sowohl auf der Sach-, vor allem jedoch auf der Beziehungsebene. Übrigens ist es ein Traum zu denken, man könne jeden Konflikt rein sachlich durch bessere Argumente aus dem Weg räumen! (… und mehr gibt’s im Blog). Die emotionale Beziehungsebene schwingt immer mit und ist für gelingende Gespräche ausschlaggebend.
Innere Haltung
Die eigenen Grenzen klar zu kommunizieren gelingt am besten, wenn ich hinter dem, was ich sage, zu hundert Prozent stehe. Und das klappt nur, wenn auch meine innere Haltung klar ist. Diese innere Haltung ist der Dreh- und Angelpunkt geglückter Beziehungen.
Diese innere Haltung lässt sich jedoch nicht in einem schnellen Kommunikationskurs trainieren, denn sie ist auch Spiegel unserer Vergangenheit: In ihr zeigen sich Muster und Verbote, die wir seit Kindertagen in uns tragen. Diese alten Überzeugungen, inneren Antreiber oder Glaubenssätze stehen einer klaren Haltung im Weg.
Deshalb ist es am nachhaltigsten, an dieser inneren Haltung zu arbeiten: also die inneren Konflikte und Ambivalenzen zu erkennen, Störendes zu integrieren und mit alten Verletzungen abzuschließen. Dann kommt die nach außen sichtbare Überzeugungskraft fast von selbst.